Der Wald meiner Träume …
Am Eingang zum Wald meiner Träume steht eine aus Stein geschlagene Schale. An ihr kann man verweilen, sich sammeln und alle Sorgen, Nöte und weltlichen Gedanken in sie hineinlegen. So befreit kann man eintreten und die Natur atmen. Der Wald hat einen Eingang und auf der gegenüberliegenden Seite einen Ausgang. Gleich zu Anfang kommt man an eine Brücke, die über einen größeren Fluss führt.
Er umkreist den Wald mal breit und ruhig, mal als reißende Stromschnellen. An einigen Stellen ist er zu prachtvollen Seen aufgeweitet. Der Wald selbst, besteht aus allen Arten von Wäldern, die man sich vorstellen kann. Man durchschreitet ihn auf breiten Wegen und kleinen Pfaden. Und überall gibt es Lichtungen, die zum Verweilen einladen. An den schönsten Stellen sind Bänke errichtet. Es gibt kleine Pavillons mit Büchern und Spielen.
Jedes Mal, wenn ich komme, ist er anders. Ständig wechselt er sein Bild. Es gibt hier alle erdenklichen Tiere und sie füllen den Wald mit Leben. In der Mitte des Waldes ist auf dem höchsten Punkt der große Tempel. Ein Ring aus allen Arten von Bäumen, von denen die höheren zur Mitte hin stehen, säumt eine Quelle, die liebevoll mit Steinen eingefasst ist. Auf im Rund aufgestellten Steinbänken kann man das Zentrum des Tempels allseitig erleben.
Im Tempel bin ich oft zum Meditieren. Von hier läuft das Wasser in Gräben und Bächen zu allen Seiten quer durch den Wald und speist den Fluss, der alles einfasst. Dort am Fluss gibt es überall Löcher, in denen das Wasser versickert und sich in einem unterirdischen See sammelt. So, wie unsere Herzen das Blut des Lebens unaufhörlich durch unsere Adern pumpen, gibt es dort etwas, dass das Wasser zur Quelle im Tempel befördert. Um den Ring aus Bäumen stehen Sträucher. Außen die kleinen und wieder zur Mitte hin die größeren. Und die werden wiederum von Blumen jeder Couleur eingefasst. Damit das alles richtig zur Geltung kommt, ist der äußere Ring eine riesige Blumenwiese, die mit ihrer weiten Pracht die Kraft des Tempels unterstreicht. Es gibt nichts herrlicheres, als aus dem Wald herauszukommen, den Tempel zu erblicken, um dann entlang eines Baches quer über die Wiese zur Mitte hin vorzudringen.
Neben der Quelle gibt es einen Turm aus Holz und Stein, der über diverse Treppen eine Plattform über den Baumkronen erschließt. Von hier aus kann man den Wald in seiner Ganzheit betrachten. Nachts erlebt man hier bei klarer Sicht den eindrucksvollsten Sternenhimmel.
Ein letztes möchte ich noch Schildern. Einer der Bäche führt zu einer tiefen dunklen Schlucht. Hier ergießt sich der Strom in einem tosenden Wasserfall in ein Gewässer, das direkt zum unterirdischen See führt. Hat man sich in der Schlucht verlaufen und ist in der großen Höhle am unterirdischen See, so gibt es von dort eine gemauerte runde Treppe, die gegenüber dem Aussichtsturm in der Mitte des Tempelrunds herauskommt. Man kann auf dieser Treppe auch direkt nach unten hinabsteigen. Es gibt so vieles, das man auf Wanderungen und Spaziergängen entdecken kann.
Vielleicht solltest du selbst einmal dort hingehen. Wir treffen uns bestimmt. Es ist ganz eigenartig, wenn du im Wald Fremden begegnest, ist es, als triffst du dich selbst.